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SPD AltlĂŒnen unzufrieden mit VorschlĂ€gen zu Realschulstandorten

RuedigerBilleb_3362-800Absolut nicht nachvollziehbar ist fĂŒr die Vorstandsmitglieder der SPD AltlĂŒnen die Empfehlung des Gutachters, auf den Standort der Realschule AltlĂŒnen zukĂŒnftig zu verzichten, so das Ergebnis der umfassenden Diskussion des Themas wĂ€hrend der letzten Vorstandssitzung des Ortsvereins, nachdem die stellvertretende Vorsitzende Angela Wegener Nachtkamp zunĂ€chst ĂŒber die Inhalte des Gutachtens und die VorschlĂ€ge des Gutachters referiert hatte. Das umfangreiche Zahlenwerk des Gutachtens liest sich so: Die weitaus meisten RealschĂŒler und -schĂŒlerinnen werden in AltlĂŒnen unterrichtet. Allein in AltlĂŒnen ist die SchĂŒlerzahl in den letzten fĂŒnf Jahren konstant gewesen. Die SchĂŒler rekrutieren sich im Wesentlichen aus den umliegenden LĂŒner Stadtbezirken. Dabei geht der Einzugsbereich von AltlĂŒnen ĂŒber NordlĂŒnen bis Osterfeld. Außerdem: Die Schule ist offensichtlich nicht angewiesen auf Zuwanderung aus anderen StĂ€dten. Und auch die Hochrechnung fĂŒr die nĂ€chsten Schuljahre bestĂ€tigt all dies. Eine Standortaufgabe ist aus dieser Sicht also völlig unsinnig.

So fokussiert sich alles auf die Kosten. Dieses Kriterium macht sich der Gutachter maßgeblich zu Eigen, nicht die Interessen der SchĂŒler- und Lehrerschaft und der Eltern. Wegen der hohen Kosten einer ErtĂŒchtigung des GebĂ€udes plĂ€diert er fĂŒr die Aufgabe des Standortes, eines GebĂ€udes, dessen baulichen Zustand und sachliche Ausstattung er als „im Prinzip befriedigend“ bewertet.

Die Kosten seien hoch. Das gilt offenbar umso mehr, wenn die zweite Variante bevorzugt werden sollte, nĂ€mlich auch noch die Realschule in Horstmar zu schließen und einen Neubau an zentraler Stelle zu errichten.

Zu der konkreten Höhe der Kosten erfolgen in dem Gutachten allerdings keine AusfĂŒhrungen, auch keine vergleichende Kostenaufstellung. Ebenso zu Folgekosten fĂŒr die öffentlichen Haushalte nicht, wenn tĂ€glich mehr als 500 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler in weit entfernte Stadtteile kutschiert werden mĂŒssen. Aktuell dĂŒrfte die Schule in AltlĂŒnen ĂŒberwiegend fußlĂ€ufig oder mit dem Fahrrad erreichbar sein.

Der Vorstand der SPD AltlĂŒnen betrachtet das Gutachten als unzulĂ€nglich und verlangt AufklĂ€rung, insb. eine vergleichende Kostenaufstellung und -analyse. „Wir halten es aber auch fĂŒr notwendig, weitere alternative Lösungen zu erkunden. Was fĂŒr Hauptschulen gelten kann, nĂ€mlich die Einrichtung von Teilstandorten, ist möglicherweise in weiterer Zukunft auch fĂŒr die Realschulen eine Perspektive“, so Angela Wegener-Nachtkamp.

„WĂŒrde man den Vorschlag des Gutachters folgen, so hĂ€tten vor allen Dingen die SchĂŒler und SchĂŒlerinnen aus AltlĂŒnen und ihre Eltern die Belastungen zu tragen. Viele davon sind vor nicht allzu langer Zeit u. a. mit Verweis auf ein nahe gelegenes komplexes Schulangebot umworben worden, in den neuen Siedlungen im Norden einen Wohnsitz zu nehmen“ ergĂ€nzt der Vorsitzende RĂŒdiger Billeb und begrĂŒndet die Notwendigkeit, die Situation auch unter stadtentwicklungspolitischen Gesichtspunkten zu bewerten.

Auch die Lehrerschaft hat bereits ihren Protest gegen die VorschlĂ€ge des Gutachters öffentlich bekundet. Im nĂ€chsten Schritt wird der AltlĂŒner Vorstand der Sozialdemokraten im GesprĂ€ch mit den Schulleitungen versuchen, offene Fragen und widersprĂŒchliche Aussagen des Gutachters zu klĂ€ren.

Mit Brecht können wir im Hinblick auf das Gutachten und die Empfehlungen sagen: „Wir wissen wohl, das ist kein rechter Schluss.“ Die Diskussion wird die SPD AltlĂŒnen engagiert weiter fĂŒhren und sich fĂŒr den Standort in AltlĂŒnen einsetzen.