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Spielflächenleitplanung – SPD Altlünen begrüßt Konzept, hat aber noch Diskussionsbedarf

Die „Spielflächenleitplanung 2020“ war das Kernthema der jüngsten Vorstandssitzung des SPD Ortsvereins Lünen-Altlünen. Stellvertretende Vorsitzende Angela Wegener-Nachtkamp hatte das umfangreiche Werk aufbereitet und stellte es den Vorstandsmitgliedern mit einer schwerpunktmäßigen Betrachtung des Altlüner Ortsvereinsbereiches (Alstedde, Nordlünen, Wethmar) vor.

Mit dem Grundsatz der Versorgungsgerechtigkeit ist ein wesentlicher Grundgedanke der Spielflächenleitplanung umrissen. Alle Stadtteile Lünens sollen gerecht bedacht werden. Dass aus dieser Sicht in Alstedde am Urnenfeld ein Spielplatz fehlt, der eigentlich schon lange erstellt worden sein sollte, wissen die Anwohner wie der Vorstand bereits. Dass Wethmar nördlich der Münsterstraße schlecht versorgt ist, zeigt das Ergebnis der Analyse. Warum dort deshalb dennoch keine Investitionen geplant sind, erschloss sich dem Vorstand allerdings nicht und wurde heftig kritisiert.

Bedauerlicherweise wird ein seit langem verfolgtes Anliegen des Vorstandes in der Spielflächenleitplanung noch nicht einmal erwähnt, nämlich eine freie Spielfläche oder einen Bolzplatz auf dem Gelände des ehemaligen Depots in Alstedde zu verwirklichen. Wethmar und Nordlünen verfügen jeweils über einen Bolzplatz – Alstedder Kinder und Jugendliche müssen entweder in den Fußballverein eintreten oder die Straße fürs Fußballspiel wählen.

Der Ortsvereinsvorstand ist sich einig darin, dass es oberstes Ziel der Spielflächenleitplanung sein muss, die aktuell noch bestehenden Ausstattungsdefizite in einzelnen Stadtteilen anzugehen, um das Kinder-/Spielflächenverhältnis in allen Stadtteilen annähernd gleich gut zu gestalten. Es kann nicht angehen, dass Stadtteile für Familien unattraktiv werden, weil es dort für Kinder keine entsprechenden Spielmöglichkeiten gibt.

Ein weiterer leitender Gedanke soll der Grundsatz „Qualität vor Quantität“ sein, sodass auch Flächenaufgaben vorgeschlagen werden. Das betrifft Nordlünen. Da dort zum Teil eine große Spielflächendichte existiert und manche Flächen schon jetzt nicht mehr von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, kann sich der Vorstand mit dem Gedanken der Flächenaufgabe in drei Fällen abfinden.

Andere Flächen sollen kurz- oder mittelfristig ertüchtigt werden, sodass die Spielbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen optimal erfüllt werden. Gleichzeitig soll die Gestaltung einen möglichst geringen Unterhaltungsaufwand im Blick haben.

Als begrüßenswert sahen es die Vorstandsmitglieder an, dass mit dem Anspruch auf Barrierefreiheit auch dem Gedanken der Inklusion Rechnung getragen werden soll.

Positiv bewertet wurde zudem, dass in einzelnen Fällen Spiel- und Freizeitflächen im Sinne eines Ortes der Generationenbegegnung gestaltet werden könnten. Sinnvoll ist das in Quartieren, die aktuell einen Wechsel von jung nach älter durchmachen oder wo auch heute schon Jung und Alt eng beieinander leben. „Vielleicht ist ein Mehrgenerationenspiel- und -begegnungsplatz sogar eine Alternative für die seit vielen Jahren brach liegende Fläche in der Wethmar Mark, direkt neben dem Altenheim“, stellt der Ortsvereinsvorsitzende Rüdiger Billeb fest und kündigt an, auch diesen Gedanken in die weitere Spielflächendiskussion einzubringen.

Insgesamt soll Lünen eine „bespielbare Stadt“ werden; an vielen Orten soll Spielen möglich sein, so auf öffentlichen Plätzen.

Gefordert wird von dem Vorstand der SPD Altlünen – und in dem Entwurf auch zugestanden – eine Beteiligung der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Eltern und der Anwohner vor der konkreten Sanierungsdurchführung. Die SPD Altlünen wird diese Beteiligung im Rahmen ihrer „SPD OV Altlünen Vor Ort“ Veranstaltungen unterstützen, darüber hinaus wird der Ortsverein das Thema auch in den Stadtverbandsvorstand einbringen um eine breite Diskussion mit der Fraktion anzustoßen.

Die von den Landschaftsarchitekten „geforderten“ Investitionen in die Lüner Spielflächenlandschaft werden sich ob der Haushaltssituation vermutlich nicht gänzlich realisieren lassen, dennoch sind die aktuell diskutierten Ansätze ein erster Schritt in die richtige Richtung, ist sich der Vorstand einig.

Angela Wegener-Nachtkamp / Rüdiger Billeb