Der Ratsherr Holger Kahl hat zusammen mit Mitgliedern des SPD Ortsvereins Altlünen Probleme und Sorgen, die Alstedder Bürger an ihn herangetragen hatten, im Rahmen eines Ortsrundganges mit Vertretern der Wohnungsgesellschaft Vivawest diskutiert. Das Unternehmen bewirtschaftet im Stadtteil etwa 1.000 Wohnungen.
Der Alstedder Markt mit seinen Leerständen war das erste Quartier, das man gemeinsam besichtigte. Hier erläuterte Carsten Gröning, der Kundencenterleiter von Vivawest in Lünen, dass alle Bemühungen, Nachfolgemieter für Lidl, Bäcker oder Metzger zu finden, bisher erfolglos geblieben seien. „Die neue Mitte Alstedde macht diesen Platz weniger attraktiv als vorher“, so Gröning, „ das erschwert uns eine Wiedervermietung.“ Auf Nachfrage erklärte der Vivawest-Mann, dass man nicht auf der Suche nach Vertretern einer speziellen Branche sein. „Fast alle Arten von Gewerbebetrieb sind uns willkommen, egal ob Gastronomie, Lebensmittel-, Drogeriehandel oder was auch immer. Sobald Interessenten uns ein schlüssiges Konzept vorlegen, sind wir dabei.“ Die SPD-Vertreter regten an, Kontakt zur Wirtschaftsförderung der Stadt Lünen aufzunehmen, um eventuell Existenzgründer für diesen Standort zu gewinnen. Gröning nahm diesen Vorschlag gerne auf. Interessenten können sich bei Herrn Frank Rönnebrink unter 0209-38011000 oder frank.roennebrink@vivawest.de informieren und melden. Holger Kahl forderte alle Beteiligten zu erhöhten Anstrengungen auf, damit dieser Platz wieder mit Leben gefüllt und für die Bürger in Alstedde attraktiv wird.
In der Heinrich-Imbusch-Straße erläuterte Vivawest Bestandstechniker Ulrich Born die bereits erfolgten und noch anstehenden energetischen und optischen Sanierungsmaßnahmen. Die neue Außenwirkung des Quartiers wurde einhellig gelobt. Vivawest lässt durch Experten prüfen, ob diese durch zusätzliche Farbakzente noch weiter verbessert werden kann. Die Sorge der SPD-Vorstandsmitglieder, dass durch die Umlage der Modernisierungskosten die Mieten zu stark steigen könnten, teilte Gröning nicht. „Wir deckeln die gesetzlich zulässige Umlage freiwillig, weil wir unsere Mieter finanziell nicht zu sehr belasten wollen; schließlich wollen wir sie hier bei uns halten.“ Ratsherr Kahl regte an, die betroffenen Mieter rechtzeitig und umfassend vor Beginn der Modernisierungsmaßnahmen zu informieren, nicht nur schriftlich sondern besser noch in Veranstaltungen mit Nachfragemöglichkeit. „Das trägt zur Versachlichung der Diskussion bei und verhindert die Entstehung von Gerüchten“, so Kahl. Die Vertreter von Vivawest erklärten, dass man plane, ein Baubüro vor Ort einzurichten, damit dort Ansprechpartner direkt für die Bewohner erreichbar seien.
Nächste Station und weiterer Diskussionspunkt war der Garagenhof am Berggarten. Kahl erläuterte, dass die Bürger hier die starke Laubverschmutzung und die Dunkelheit auf dem Hof kritisierten. Vivawest versprach zu prüfen, wer für die Pflege der Außenanlagen zuständig ist und für Abhilfe zu sorgen. Ferner erfolgt die Prüfung der Beleuchtung, gegeben falls auch unter Nutzung von Solartechnik.
Den Abschluss der Begehung bildete der Hülsenbeckweg, in dem Holger Kahl selbst bis vor ein paar Monaten Mieter von Vivawest war. So konnte er aus eigener Erfahrung die Kritikpunkte der Mieter vortragen. In der Diskussion gab es zwei Schwerpunkte: die nicht fertig gestellte Straße und der immer noch nicht angelegte Spielplatz. Die Vertreter von Vivawest verwiesen hier auf Zuständigkeiten der Stadt Lünen. Holger Kahl und die SPD-Genossen konterten: „Hier wartet offenbar einer auf den anderen.“ Die Stadt will die Straße (und evtl. auch den Spielplatz) erst bauen, wenn die Baumaßnahmen in diesem Bereich abgeschlossen sind. Wann das sein wird, ist derzeit ungewiss.
Im Vereinsheim von Blau Weiss Alstedde wurden noch Details wie Winterdienst und Servicearbeiten besprochen. Kundencenterleiter Gröning erläuterte, dass durch Umstrukturierungsmaßnahmen im Unternehmen viele Dinge neu geordnet würden. Man hoffe aber, bald wieder auch solche Themen im Sinne der Mieter zufriedenstellend geregelt zu haben. Insgesamt war man sich einig, dass Rundgang und Gespräche gut und konstruktiv waren und vereinbarte, den Kontakt weiter zu pflegen, um gemeinsam für Verbesserungen im Stadtteil zu sorgen.