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Pressemeldung

Nicht nur in der Spargelzeit ein Juwel fĂŒr LĂŒnen

14 SPD Schulze-Wethmar 033-001

Im Rahmen seiner Ortsteilbegehungen in den AltlĂŒner Wahlkreisen war am Dienstag der Bioland Hof Schulze-Wethmar das Ziel der AltlĂŒner SPD. Gemeinsam mit zahlreichen Vorstandsmitgliedern informierte sich der Vorsitzende und Ratsherr fĂŒr Wethmar, RĂŒdiger Billeb, ĂŒber die GeschĂ€ftsfelder und ProduktionsablĂ€ufe sowie die Rahmenbedingungen und speziellen Problemstellungen in der Biolandwirtschaft. FĂŒr Informationen und eine rege Diskussion standen Dirk und Vitus Schulze-Wethmar bereit.

Der Hof wurde erstmalig im 9. Jahrhundert urkundlich erwĂ€hnt. Im Jahr 1988 begann Dirk als einer der Pioniere auf dem Gebiet mit der Umstellung auf Biolandwirtschaft, die schließlich seit 1990 das Markenzeichen ist. Schulze-Wethmar unterwirft sich nicht nur den Vorschriften des „BIO-Siegels“, sondern den noch höheren Anforderungen der „BIOLAND-Zertifizierung“, deren Beachtung durch eine private Kontrollstelle zwei Mal im Jahr (davon ein Mal unangekĂŒndigt) ĂŒberprĂŒft werden. Neben dem Spargel sind die Möhren ein wesentliches Produkt des Hofes, angebaut, geerntet und im eigenen Hofladen, auf den MĂ€rkten in LĂŒnen und Dortmund oder auch an GroßhĂ€ndler verkauft werden darĂŒber hinaus aber zahlreiche GemĂŒsesorten, Kartoffeln und Getreide.

Daneben ist die Familie mittlerweile auch in die Gastronomie eingestiegen, bewirtschaftet sie doch ganzjÀhrig die Restauration in der alten Kegelbahn im Hof von Schloss Cappenberg. Dort werden selbst gebackenen Kuchen und kulinarisch zubereitete Produkte aus der eigenen Produktion angeboten.

Angebaut werden die Hofprodukte auf etwa einem Drittel eigenen und zwei Drittel gepachteten FlĂ€chen, woraus Vitus Schulze-Wethmar auch gleich ein Problem fĂŒr den Betrieb ableitet. Bedingt durch die in den letzten Jahren vermehrt in Betrieb genommenen Biomassekraftwerke und dem daraus resultierenden enormen Bedarf an Brennstoffen, die grĂ¶ĂŸtenteils auf landwirtschaftlichen FlĂ€chen erzeugt werden (z. B. Mais), ist die VerfĂŒgbarkeit freier landwirtschaftlicher FlĂ€chen stark eingeschrĂ€nkt, darĂŒber hinaus haben sich sowohl die Pacht-, als auch die Kaufpreise in den letzten 10 Jahren vervielfacht.

14 SPD Schulze-Wethmar 017-001WĂ€hrend der Spargelernte wird der Personalbestand auf dem Hof um etwa 35 Saisonarbeiter/innen aus Polen und RumĂ€nien aufgestockt; wie Vitus Schulze-Wethmar berichtet, zumeist Menschen, die seit vielen Jahren zur Ernte nach Wethmar kommen und nach und nach auch ihre Verwandten als ArbeitskrĂ€fte mitbringen. Diese SaisonkrĂ€fte bleiben in der Regel fĂŒr 2-3 Monate in LĂŒnen. Sie leben in dieser Zeit in eigens fĂŒr sie hergerichteten UnterkĂŒnften auf dem Hof Schulze Wethmar, wo ihnen neben dem Mittagessen auch die Unterkunft zusĂ€tzlich zum Arbeitslohn gestellt wird. Der Arbeitslohn war im Zusammenhang mit dem Thema Mindestlohn ein weiteres Diskussionsthema. Die AltlĂŒner Sozialdemokarten kamen im GesprĂ€ch zu der Überzeugung, dass bei Einbeziehung aller Leistungen (Unterkunft, Verpflegung) die Mindestlohnforderungen durch den Betrieb vermutlich mehr als eingehalten wĂŒrden, ZusĂ€tzlich zum Grundlohn erhalten die Mitarbeiter LeistungsprĂ€mien. „Zu dieser Problematik werden wir noch ein GesprĂ€ch mit unserem Bundestagsabgeordneten Michael Thews vermitteln, da dieser am Dienstag urlaubsbedingt nicht dabei sein konnte“, sicherte RĂŒdiger Billeb auch eine Befassung mit diesem speziellen Problem bei der BeschĂ€ftigung von auslĂ€ndischen SaisonkrĂ€ften zu.

Neben den Saisonarbeitern beschĂ€ftigt Schulze-Wethmar in der Landwirtschaft und im Hofladen jeweils vier festangestellte Mitarbeiter/innen, darĂŒber hinaus weitere 15 Mitarbeiter/innen auf 450,– Euro Basis.

???????????????????????????????Die Sozialdemokraten erhielten bei der Hofbesichtigung einen umfassenden Einblick mit dem Schwerpunkt der teilautomatisierten Spargelverarbeitung nach der Ernte. Hier wurde der Aufwand deutlich, der betreiben wird bis der Spargel mal im heimischen Kochtopf landet.

„Gerade in Zeiten von Lebensmittelskandalen, „Sklavenarbeit“ in der Fleischindustrie und ethischen Skandalen in der Massentierhaltung sollten wir froh und stolz darauf sein, einen so ordentlich strukturierten und zertifizierten Bioland-Betrieb in LĂŒnen zu haben. Aufgabe der Kommunalpolitik ist es auch, strukturpolitische Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Existenz solcher Betriebe auch fĂŒr die kommenden Jahre ermöglichen“, resĂŒmierte RĂŒdiger Billeb den informativen Besuch und ergĂ€nzte, „wir bedanken uns fĂŒr den tiefen Einblick und den offenen und kritischen Dialog“.