Allgemein

SPD Altlünen erkundet Hochwasserschutz am Krempelbach – neuer Abwasserkanal für Laakstraße und Fließwegekonzept

15 Krempelbach_SPDDie Ratsmitglieder Rüdiger Billeb und Lydia Müller sowie weitere Vorstandsmitglieder der SPD Altlünen und einige Anwohner informierten sich Dienstag vor Ort über mögliche Hochwasserschutzmaßnahmen. Auskunft erteilten Thomas Berger vom städtischen Planungsamt und Claus Externbrink von SAL.

Es bestehe dringender Handlungsbedarf – so Thomas Berger – für einen Hochwasserschutz im Bereich des Krempelbaches, der südlich der Brusenkamp-I-Siedlung verläuft. Der Bach selbst befinde sich auf einem schmalen städtischen Grundstück. Wenn nur dieser Streifen zur Verfügung stünde, käme lediglich ein technischer Ausbau des Fließgewässers in Frage. Das Profil müsse vergrößert und die Böschungen technisch gesichert werden. Eine Alternative wäre ein Wasserrückhaltebecken am Oberlauf des Baches, das nach Aussage von Herrn Externbrink als Erdbecken möglicherweise unterhalb des Ehrenmals eingerichtet werden könnte. Bei starkem Regen würde das Wasser gelenkt in den Bach entweichen.

Der Stadtplaner bevorzugt aber einen ökologisch und mit dem Landschaftsbild verträglichen naturnahen Ausbau des Baches. Für einen solchen Ausbau gebe es intern in der Verwaltung eine Vorplanung nach wasserrechtlichen Vorschriften, ein sog. Plangenehmigungsverfahren. Der Flächenbedarf sei bekannt und gehe über die städtische Fläche hinaus. Parallel dazu erfolgt eine Bauleitplanung für die Bebauung der Laakstraße zwischen Bössing und der Borker Straße. Im Zusammenhang damit sieht Thomas Berger die Chance, im Rahmen eines Umlegungsverfahren die Eigentümer zu bewegen, der Stadt für die Hochwasserschutzmaßnahme einen Teil ihrer Grundstücke abzutreten. Bei diesem Verfahren werden alle auf dem Gelände befindlichen Grundstücke bewertet und nach einem Schlüssel neu und gerecht verteilt. Das sei auch schon „ausverhandelt“ – so Thomas Berger. Kostenschätzungen liegen noch nicht vor.

Wenn es zu dieser Lösung nicht kommen sollte, dann wären nach Einschätzung des Stadtplaners die Eigentümer nicht freiwillig bereit, Grundstücke abzugeben. Eine Enteignung im Rahmen eines sog. Planfeststellungsverfahrens nach dem Wasserhaushaltsgesetz wäre dann notwendig. Es dauert lange, bis eine solche Maßnahme Rechtskraft erhielte, aber der Handlungsbedarf sei dringend.

Claus Externbrink hat darüber hinaus angemerkt, dass in den Jahren 2016/17 der Abwasserkanal unter der Laakstraße vergrößert und in diesem Zuge die Straße erneuert werden. Bisher würden die Abwässer der Haushalte südlich der Laakstraße in den Kanal der Schulstraße abfließen. Das müsse dringend abgeändert werden. Die Maßnahme erfolge unabhängig von einer möglichen weiteren Bebauung entlang der Laakstraße.

Auch informierte er darüber, dass SAL derzeit ein Fließwegekonzept für den Fall von Starkregen entwickele, das im Laufe des Jahres veröffentlich werde. Dem können die Auswirkungen in bestimmten Bereichen des Stadtgebietes entnommen werden.

Die SPD Altlünen wird in ihren Veranstaltungen die Möglichkeiten diskutieren und eine Meinung entwickeln.