Vorstandsmitglieder des SPD-Ortsvereins Altlünen konnten sich in Gegenwart des SPD-Bürgermeisterkandidaten Rolf Möller von dem qualitativ hochwertigen Leistungsangebot der AWO-Kita überzeugen. Die Gäste wurden von der Kita-Leiterin Frau Fleischmann und ihrer Mitarbeiterin Frau Özdemir durch die Räumlichkeiten geführt und konnten dabei die noch nicht in die Ferien abgereisten Kinder begrüßen.
Die 2-gruppige Kita nimmt Kinder ab dem 2. Lebensjahr auf. Es gibt Kinder mit Migrationshintergrund aus verschiedenen Ethnien. Vorteile in der personellen Ausstattung resultieren daraus, dass die Kita Integrationskurse und Randzeitenbetreuung ab 6 Uhr anbietet sowie als Sprachförder-Kita konstituiert ist.
Frau Fleischmann informierte, unterstützt von Frau Özdemir, die Besuchergruppe über den Tagesablauf in der Kita und die Umsetzung der zehn Bildungsbereiche in den Kita-Alltag. Dass dies hervorragend gelingt, davon konnten sich die Anwesenden überzeugen.
Quer dazu werden drei Grundsätze realisiert: die altersintegrierte Sprachförderung, die Partizipation der Kinder und die Nachhaltigkeit.
In der Kita wird grundsätzlich die deutsche Sprache gesprochen. Im Übrigen werden in allen Bildungsbereichen Sprachanlässe genutzt, selbst im Bildungsbereich Bewegung und bei der gemeinsamen Einnahme der Mahlzeiten.
Partizipation wird den Kindern z. B. in der sog. Kinderkonferenz ermöglicht, in der sie Interessen und Themen für die nächsten Tage formulieren können. Die existierende Jahresplanung schließt Projekte ein. So wurde mit großem Erfolg das Musical „Eine Familie zieht durch Welt“ einstudiert und einem begeisterten Publikum dargeboten.
Der Aspekt der Nachhaltigkeit findet seine Entsprechung in vielfältiger Naturerfahrung und in dem spielerischen Erlernen, die Lebensgrundlagen zu schützen.
Frau Fleischmann erläuterte zudem die wichtige Funktion der Einrichtung als Familienzentrum. Neben dem Elterncafé existieren Elternabende zu Erziehungsproblemen und zur Förderung von Erziehungskompetenz. Den Eltern werde z.B. empfohlen, ihren Kindern gegenüber die Regelsetzungs-Hoheit zu bewahren. Dadurch würden die Kinder Sicherheit und Ausgeglichenheit gewinnen. Es würde Überforderung vermieden.
Ein weiteres Wirkungsfeld der Kita ist das Übergangsmanagement in die Grundschule. Der Übergang soll den Kindern erleichtert werden. In Alstedde sind die räumlichen und personellen Voraussetzungen dafür außerordentlich gut. So werden verschiedene Anlässe für einen Besuch in der benachbarten Grundschule wahrgenommen. Beispielsweise lesen die OGS-Kinder vor. Auf diese Weise wird den Kita-Kindern die Scheu vor der Schule genommen und die OGS-Kinder stärken ihre Lesekompetenz.
In diesen Zusammenhang gehört auch die Einigung der Kitas und Grundschulen im Norden, für die Maxi-Kinder einen sog. Ü1-Koffer einzuführen. Darin befinden sich die gleichen Bücher, Lieder und Spiele. Im letzten Kita-Jahr wird damit gearbeitet. Geht im 1. Schuljahr die Konzentration verloren, können die Kinder zur Entspannung z. B. ein allen bekanntes Lied singen oder ein allen bekanntes Spiel spielen.
Besonders überzeugt ist Frau Fleischmann von dem Übergabe-Protokoll, das vereinheitlicht in Lünen eingeführt worden ist. Sie verspricht sich durch diese Kommunikation mit der Grundschule einen lückenlosen Übergang für die Kinder und eine umgehende Weiterführung der notwendigen Förderung der Kinder insb. mit Defiziten. Auch Rolf Möller hat sich Frau Fleischmann angeschlossen.
So vehement Frau Fleischmann diese Maßnahme vertritt und wenn ihr auch beste Absichten zugestanden werden müssen, so eindeutig sprach sich die stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins, Frau Wegener-Nachtkamp, dagegen aus. Die mögliche Stigmatisierung von Kindern zu Beginn eines neuen Lebensabschnittes und die Erhöhung des Leistungsdrucks auf Kinder bereits im Kita-Alter gab sie zu bedenken. Problematisch wirke zudem die Uneinheitlichkeit der Umsetzung der Bildungsbereiche in den Kitas, da es dafür keine einheitlichen Richtlinien gibt. Auch Frau Dr. Nadja Pfuhl, Beisitzerin im Ortsverein, plädierte für andere Möglichkeiten der Übergangsgestaltung. Aber Frau Fleischmann kann sich zugute halten, dass sich der Jugendhilfeausschuss ihrer Argumentation mehrheitlich angeschlossen hatte.
Thematisiert wurden außerdem die umfangreichen Dokumentationspflichten, die allerdings auch der Absicherung der Erzieherinnen dienen, die Teilhabe an dem sog. Rucksackprojekt, die geringe Entlohnung der Erzieherinnen angesichts ihrer wertvollen Arbeit und die Ausbildung der Erzieherinnen. Einer stärker praxisbezogenen Ausbildung wird von Frau Fleischmann gegenüber einer akademischen Ausbildung der Vorzug gegeben.
Besucher und Fachfrauen in der Kita waren sehr angetan von dem Informations- und Gedankenaustausch. Ehrenamtliche Mitarbeit,  z. B. als Vorlesepaten, ist in der Kita übrigens auch erwünscht.