Nachdem der Ortsverein im November letzten Jahres mit dem zuständigen Beigeordneten der Stadt Lünen, Matthias Buckesfeld, über die strategische Ausrichtung der kommunalen Wohnungspolitik und aktuelle Entwicklungsprojekte der Verwaltung diskutiert hatte, war am letzten Donnerstag Rainer Heubrock, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der Wohnungsbaugesellschaft Lünen (WBG), Gesprächspartner der Altlüner Sozialdemokraten. Das Thema, „Kommunale Wohnungsbaupolitik aus der Sicht einer Wohnungsbaugesellschaft“.
Das Rainer Heubrock dieser Gesprächspartner war, war kein Zufall. Immerhin ist die WBG einer der Eigentümer einer Fläche im Osten des Ortsteils Wethmar, für deren Entwicklung sich der SPD Orstverein seit geraumer Zeit einsetzt. „Wir sehen auf der Fläche „Wethmar Ost“, zu der u. a. der alte Sportplatz gehört, die Möglichkeit, sowohl das Wohnflächenangebot im Ortsteil für unterschiedlichste Ansprüche, als auch das Einzelhandelsangebot zur Nahversorgung sinnvoll optimieren zu können“, betont der Ortsvereinsvorsitzende Rüdiger Billeb das Interesse des Ortsvereins.
Rainer Heubrock teilt die Auffassung der Altlüner SPD. Nicht nur das sich im Eigentum der WGB Lünen befindliche Grundstück, sondern auch benachbarte Grundstücke privater Eigentümer könnten in das Projekt einbezogen werden. Auch einer aus Sicht der SPD Altlünen unbedingt notwendigen Ansiedlung von Lebensmitteleinzelhandel zur Versorgung des in dieser Hinsicht vernachlässigten Stadtteils gibt Rainer Heubrock eine realistische Chance. In den Schubladen der WBG, wie auch bei den übrigen Grundstückseigentümern liegen bereits seit Jahren Ideenentwürfe möglicher Entwicklungsvarianten für das Gebiet. Auch habe es bereits Kontakte zum zuständigen Beigeordneten gegeben, man warte nunmehr auf die Fortsetzung der Gespräche. Vor diesem Hintergrund bekundete Brigitte Cziehso, Ratsfrau und Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, dieses Interesse dem Fachausschuss nahe zu bringen. Man müsse sich schnell darum kümmern, auch weil das Gelände lange im Besitz der WBG sei. Ein Entwicklungsinteresse ist daher verständlich. Andererseits hält Brigitte Cziehso eine Überarbeitung des bestehenden Masterplans Wohnen für notwendig.
Rainer Heubrock stellte weitere Projekte der WBG in Lünen vor, insb. den Mietwohnungsbau auf dem sog. Schützenhofgelände. Dort entstehen sowohl öffentlich geförderte als auch frei finanzierte Wohnungen gleicher Ausstattung. Man sei an einer guten sozialen Durchmischung interessiert. In diesem Zusammenhang lobte Rainer Heubrock die aufgestockte finanzielle Förderung durch die Landesregierung. Darauf könne die SPD stolz sein.
In Horstmar, Oberaden und neben dem neuen Hallenbad im sog. Lippe-Wohnpark sei die WBG außerdem engagiert. Auf dem zuletzt genannten Gelände seien Bodenbewegungen zur Vorbereitung der Baumaßnahmen bereits erkennbar. Die Häuser mit Tiefgarage, Aufzug, Balkonen zur Lippe und besonderem Schallschutz würden drei bis fünf Etagen hoch werden. Die Wohnungen erhielten einen unterschiedlichen Zuschnitt. Es gebe bereits Bewerber.
Rainer Heubrock sieht mit Blick auf die neuesten Bedarfsprognosen weiterhin Bedarf an Neubauten in Lünen, wünscht mehr verfügbare Grundstücke zu bezahlbaren Preisen. Ein zu geringes Angebot schaffe ein z. T. nicht mehr markgerechtes Preisniveau, es müssen aber auch Objekte zu bezahlbaren Preisen am Markt sein. Diese Wünsche sind an die Stadt gerichtet.
Rüdiger Billeb würdigte abschließend das positive Agieren der Wohnungsbaugenossenschaften in Lünen. Es sei besser, als sich den Gewinnbestrebungen privater Investmentgesellschaften ausgesetzt zu sehen. Nach der ersten Veranstaltung mit dem Beigeordneten Buckesfeld, der Wohnungsbaupolitik aus der Sicht der Stadt darlegte, will sich der Vorstand zukünftig noch dem Thema Gewerbegebiete zuwenden.