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SPD Altlünen unterstützt Bürgerantrag zur Nahversorgung in Wethmar

Wie die Siedlergemeinschaft Wethmar Mark hat der Vorstand der SPD Altlünen den Bebauungsplan Wethmar-Ost thematisiert.  In diesem Zusammenhang geht es auch um die Frage, ob bei einer Wohnflächenentwicklung auf dem alten Sportplatz sowie ggf. auf den angrenzenden Flächen (Wethmar-Ost) großflächiger Einzelhandel anzusiedeln ist. Intensiv hat man sich deshalb mit der Auswirkungsanalyse – für den Aufstellungsbeschluss relevant – beschäftigt. Gleichermaßen wie die Siedlergemeinschaft kommt die Altlüner SPD zu dem Ergebnis, dass diese Analyse keinesfalls geeignet ist, eine Entscheidungsgrundlage für die weit in die Zukunft reichende Frage zur Einzelhandelsansiedlung zu  bieten.

Zu widersprüchlich und in sich unschlüssig erscheinen den Sozialdemokraten die Darstellungen des Gutachterbüros aus Köln. Zu sehr wird bei entscheidenden Fragen auf Allgemeines oder vermeintliche Erfahrungswerte abgestellt, ohne die konkrete Situation vor Ort  zu analysieren und danach zu bewerten.
Selbstverständlich möchte die SPD Altlünen den Nettomarkt an der unteren Münsterstraße erhalten. Das betrachtet man im Vorstand der SPD Altlünen aber nicht als Ausschlussgrund für weiteren Einzelhandel am Ostende des Stadtgebietes.  So hätte  z. B. von den Gutachtern erwartet werden können, dass sie am Nettomarkt eine repräsentative Kundenanalyse durchführen. Eine solche hätte nach Meinung der SPD Altlünen Aufschluss darüber geben können, wie groß tatsächlich ein Kaufkraftverlust durch z. B. einen Vollsortimenter im Bereich Wethmar-Ost wäre. Zudem stellt sich die Frage, wieso näher liegende Vollsortimenter den Nettomarkt bisher nicht gefährdet haben, sehr wohl ein weiter entfernter am Ost-Ende der Straße diese Auswirkung hätte. Auch könnte die Verwaltung vor einer derart wichtigen und vermutlich für die nächsten 20 Jahre bindenden Entscheidung die Bewohner im Ortsteil einbeziehen, um ihre Interessen zu erfahren. Die Gutachter und damit auch die Verwaltung berufen sich maßgeblich auf widersprüchliche Berechnungen.

Außerdem wird in verschiedenen Städten die Überbauung der in der Regel einstöckigen Einzelhandelsobjekte mit Wohnraum diskutiert und realisiert. Dies – auch unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten – in die Analyse einzubeziehen, wäre in dieser Stadt und für Wethmar-Ost ein zu bedenkender Ansatz.

Zur Erinnerung: Der Ausschuss für Stadtentwicklung hatte in seiner Sitzung am 2.5.2017 den Aufstellungsbeschluss mehrheitlich gefasst. Das Thema Einzelhandel wurde – so das Protokoll durch die Verwaltung –  auf der Basis der Ergebnisse der Auswirkungsanalyse als nicht vereinbar mit dem Landesentwicklungsplan NRW dargestellt. Wer das Protokoll liest, der erkennt, der CDU war das Thema Einzelhandel offensichtlich egal, die SPD würde sich zumindest über kleinere Läden freuen, die GFL hielt u.a. die Einzelhandelssituation für unbefriedigend und die Grünen stimmten wegen der Verkehrsanbindung und der fehlenden Einzelhandelsversorgung als Einzige gegen den Aufstellungsbeschluss.

Die SPD Altlünen setzt sich seit Jahren für eine Optimierung der Einzelhandelssituation in Wethmar ein. Entsprechende Vorstöße wurden in der Vergangenheit durch die Verwaltung bereits im Vorfeld politischer Anträge unter Bezugnahme auf das Einzelhandelskonzept und die Positionierung des sog. „Expertenteams Einzelhandel“ mit dem Hinweis „abgelehnt“, dass die Ansiedlung zusätzlichen Einzelhandels erst bei einer zusätzlichen Wohnflächenentwicklung in Wethmar möglich ist. Jetzt, da Am Dieck (ehemalige Hauptschule) und in Wethmar-Ost mit ausdrücklicher Zustimmung der Altlüner SPD neue Wohnflächen entstehen sollen, ist es für die Altlüner Genossen nicht hinnehmbar, die missliche Einzelhandelssituation, gerade auch für ältere Menschen im Ortsteil, für die Zukunft zu manifestieren.

In der SPD Altlünen hat sich daher der Wunsch herausgebildet, dass der Stadtentwicklungsausschuss den Bürgerantrag der Siedlergemeinschaft zum Anlass nimmt, den eigenen Beschluss aus dem letzten Jahr noch einmal zu hinterfragen, einen kritischeren Blick auf die Auswirkungsanalyse erneut zu nehmen und die Bürger/innen im Ortsteil einzubinden.