
Frank Hugo
Die aktuelle Presseberichterstattung zu den offenen Fragen zum potentiellen Baugebiet Wethmar-Ost veranlasst die SPD Altlünen dazu, die Position des Ortsvereins zu dieser Fläche noch einmal sehr deutlich herauszustellen.
Seit mehr als 10 Jahren „arbeitet“ der Ortsverein im Kontakt mit den unterschiedlichen Beteiligten daran, den dringenden Bedarf zusätzlicher Wohnbauflächen im Lüner Norden durch Ausweisung neuer Flächen zu befriedigen. Wethmar-Ost ist in diesem Kontext eine wichtige und ideale Fläche, mit deren Bebauung das bestehende Wohngebiet in Wethmar bis zur Oststraße arrondiert werden könnte. Gleichsam könnte eine ebenso erforderliche Optimierung der Infrastruktur in Wethmar durch zusätzliche Einwohner im Ortsteil an Bedeutung gewinnen.
Es ist für die SPD Altlünen deshalb völlig unverständlich und weder nachvollziehbar noch akzeptabel, dass die für die Stadtentwicklung dringend notwendige Entwicklung dieses Gebietes nicht durch die Stadtverwaltung und an vorderster Stelle durch den Bürgermeister aktiv verfolgt wird. Es kann und darf doch nicht wahr sein, dass fast zwei Jahre nach Feststellung vermeintlich hoher Erschließungskosten noch keine Überprüfung der im Raum stehenden Kosten stattgefunden hat und damit evtl. das Gesamtprojekt gefährdet wird. „Da akzeptieren wir auch nicht die Aussage von Herrn Spangardt, die Verwaltung könne erst einmal nur zuschauen, da die Stadt nicht direkt beteiligt sei.“, macht der stellv. Ortsvereinsvorsitzende Frank Hugo die Unzufriedenheit der SPD Altlünen deutlich und ergänzt, „Wer, wenn nicht die Stadtverwaltung, ist denn dafür zuständig, den Bürgerinnen und Bürgern bedarfsgerechte Wohnmöglichkeiten zu bieten?“. Der Ortsverein betrachtet die Situation als heikel. Wohnbauflächen im Lüner Norden sind extrem knapp und ebenso gefragt, das treibt die Preise in sozial unverantwortliche Größenordnungen, umso dringender muss gehandelt werden.

Wethmar-Ost, Besichtigungs-Radtour des Ortsvereins mit der SPD-Ratsfraktion am 2.7.2019. Fraktionsvorsitzender Rüdiger Billeb und MdB Michael Thews erklären mit dem Beigeordneten Arnold Reeker die mögliche Bebauung.
Aber die SPD Altlünen sieht nicht nur die Stadtverwaltung in der Pflicht! Auch die Grundstückseigentümer stehen aus Sicht des Ortsvereins in einer gewissen Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Schon das Grundgesetz bringt zum Ausdruck, dass „Eigentum verpflichtet“. Wenn an dieser Stelle auch nach so vielen Jahren tatsächlich immer noch keine Einigung erzielt werden kann, halten wir eine Aufgabe der Pläne in Wethmar-Ost und die Suche nach einer schnell zu realisierenden Alternativfläche durchaus für eine Option. Denn für ein weiteres Aussitzen der Situation hat Lünen und haben auch die bauwilligen Familien keine Zeit mehr! Vorrangiges Ziel muss eine kurzfristige Befriedigung der Bedarfe nach Wohnbauflächen für unterschiedliche Wohnformen zu bezahlbaren Preisen auch im Lüner Norden sein, in Wethmar-Ost oder auch an anderer Stelle.
Selbiges gilt im Ăśbrigen auch fĂĽr die Nahversorgung in Wethmar, deren Optimierungsnotwendigkeit bereits seit Jahren auch in der Stadtverwaltung akzeptiert ist. Lediglich mit Blick auf die vermeintliche Sicherung des Netto-Standortes an der MĂĽnsterstraĂźe wird ein weiterer Einzelhandelsstandort zur Versorgung der Bevölkerung im Ortsteil Wethmar negiert. Die SPD AltlĂĽnen wird das auch kĂĽnftig nicht akzeptieren und fordert die Verwaltung auf, die GrĂĽnde fĂĽr eine solche Positionierung den BĂĽrgerinnen und BĂĽrgern vor Ort transparent zu machen. Vorstandsmitglied und ehemalige Ratsfrau Lydia MĂĽller bringt die ablehnende Haltung der Verwaltung zu einer Einzelhandelsansiedlung in Wethmar auf den Punkt: „Mit dieser Entscheidung wird nur wirtschaftlichen Interessen Rechnung getragen, aber die ältere Generation im Stadtteil und deren BedĂĽrfnisse hinsichtlich einer Nahversorgung werden vollends ausgeblendet“. Auch fĂĽr die Nahversorgung muss es nach Auffassung der SPD AltlĂĽnen nicht unbedingt das Areal Wethmar-Ost sein, es muss lediglich ein fĂĽr die Wohnbevölkerung im östlichen Bereich des Ortsteils möglichst fuĂźläufig zu erreichender Standort sein.